Ioannis Moraitis | Digitalisierung der Immobilienbranche auf dem Vormarsch
Moderne Immobilienbüros setzen schon seit einiger Zeit auf die Vorteile der Digitalisierung. "Drohnenaufnahmen, 3D Begehungen und die dreidimensionale Planung beim Neubau sind längst Standard in der Immobilienbranche", sagt Ioannis Moraitis. Der Experte muss es wissen, beschäftigt er sich doch seit mehr als 15 Jahren mit Immobilien und kennt den Markt wie seine sprichwörtliche Westentasche. "In Corona-Zeiten hat sich der Fokus auf digitale Details verschärft", merkt Ioannis Moraitis an. "Dabei waren viele Ideen und technische Präferenzen aus der Not heraus geboren. Doch in der Praxis zeigt sich, dass digitale Exposés und die Automation von Maklerbüros prinzipiell viele Vorteile aufweist."
Wie die Digitalisierung bei Immobilien "Haustourismus" vorbeugt
Viele Immobilienmakler stehen vor einer Herausforderung, wenn es um die Vereinbarung und Durchführung von Besichtigungen geht. "Haustourismus ist keine Seltenheit", gibt Ioannis Moraitis
zu bedenken. Doch was ist Haustourismus? "In unserer Branche bezeichnen wir Besichtigungen, die ohne einen wirklichen Kaufgedanken vorgenommen werden als Haustourismus. Vermeintliche Interessenten, die aufgrund ihrer finanziellen Ausgangslage keine Finanzierung erhalten, sehen sich Immobilien an." Ioannis Moraitis sieht in der Digitalisierung eine Chance, diesem Problem vorzubeugen.
"Jeder Interessent kann die Räume virtuell begehen und sich in einer 3D Führung am Computer einen ersten Eindruck verschaffen. Ehe ein Präsenztermin für eine Besichtigung vor Ort vereinbart wird, prüft der Verkäufer oder das Maklerbüro die Solvenz des Käufers", führt Ioannis Moraitis aus.
"Mit dieser Methode haben ehrliche Käufer eine wirkliche Chance, während Immobilientouristen zwar einen virtuellen, aber keinen reellen Besichtigungstermin
wahrnehmen können.
3D Begehungen auch für Mietwohnungen
Neben dem Einsatz der modernen Technik bei Präsentationen von Kaufimmobilien, hat sich das Konzept auch bei Mietwohnungen durchgesetzt. "In den ersten Wochen der Corona-Krise waren Besichtigungen aufgrund der Einschränkungen ausgeschlossen. Doch wer eine Wohnung suchte, musste seinen Wunsch nicht vollständig auf Eis legen. Denn mit der 3D Besichtigung bestand die Chance, eine Wohnung auch ohne die seinerzeit präsente Kontaktsperre zu begehen und sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Die Digitalisierung ist prinzipiell vorteilhaft", sagt Ioannis Moraitis. Nicht nur Verkäufer und Vermieter, sondern auch Interessenten sparen auf diesem Weg eine ganze Menge Zeit und Kosten.
Wohin geht der Trend beim Immobilienkauf?
Stadtwohnung oder Landhaus? Diese Frage stellen sich viele Familien, die Wohneigentum kaufen und sich den stetig steigenden Mieten verwehren möchten. Laut Ioannis Moraitis haben beide Varianten ihre Vorteile und Nachteile. "In der Eigentumswohnung in der Stadt können Familien von einer guten Infrastruktur, von schnellem Internet und einigen anderen Annehmlichkeiten profitieren. Das Häuschen im Grünen hingegen gibt Freiheit und eine gewisse Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Problemen. Das hat sich nicht zuletzt in der Corona-Krise gezeigt", sagt Ioannis Moraitis. Während Städter den strengen Regeln ausgesetzt waren und kontrolliert wurden, haben die meisten in den Randgebieten und auf den Dörfern lebenden Menschen nur wenig von den Einschränkungen mitbekommen. In Bezug auf die Trendentwicklung lässt sich laut Ioannis Moraitis sagen, dass das Eigenheim auf dem Land genauso beliebt wie die Stadtwohnung im Eigentum ist.
Es ist absehbar, dass nur ein digitaler Markt krisenfest ist und weiter funktioniert, auch wenn jegliche persönlichen Kontaktmöglichkeiten auf einmal weg brechen.